Eine Tierhaltung mit artgerechter Fütterung, viel Auslauf und einem schonenden und stressarmen letzten Weg zum Schlachthof, ist das, was Verbraucher:innen und auch Landwirt:innen wollen. Auf dem Betrieb Eßer in Rommerskirchen-Ramrath, der unter dem Namen „Der Gänsepeter“ bekannt ist, wird hierauf besonders Wert gelegt. Im Rahmen einer durch die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen organisierten Betriebsbesichtigung für das Netzwerk Fokus Tierwohl berichtete Betriebsleiter Sebastian Eßer sowohl über den Lebenszyklus und die Schlachtung der „Weihnachtsgans“, als auch die Schlachtung von Hennen und Hähnchen und die breit aufgestellte Vermarktung der unterschiedlichen Produkte.
Auf dem Betrieb der Familie Haver-Rassfeld steht Tierwohl an erster Stelle. Stolz, aufgebaumt, wie in freier Wildbahn üblich, laufen die schwarzen Puten von Familie Haver-Rassfeld über die Wiese und unter den dichten Pappelplantagen entlang. Betriebsleiter Friedrich Wilhelm Haver-Rassfeld informierte im Rahmen einer Betriebsbesichtigung über seine Putenhaltung als Neuland Betrieb.
Der am häufigsten vorkommende sowie wirtschaftlich bedeutendste Ektoparasit im Legehennenstall ist die Rote Vogelmilbe. Der Parasit befällt seinen Wirt vorrangig nachts, um Blut zu saugen. Dabei stellt die Legehenne den wichtigsten Wirt für die Rote Vogelmilbe da, aber auch andere Geflügelarten können befallen werden. Die Bekämpfung der Roten Vogelmilbe stellt ein altbekanntes Problem in der Legehennenhaltung dar. Die Parasiten können teilweise monatelang ohne Nahrung auskommen und somit sogar in unbesetzten Ställen über Monate überleben. Ihre Bekämpfung ist durch ihre schnelle Resistenzentwicklung und hartnäckige Überlebensfähigkeit besonders anspruchsvoll.
In der Legehennenhaltung wird immer wieder über Ausbrüchen von Federpicken und Kannibalismus berichtet, wobei das Zehenpicken eine besondere Form des Kannibalismus ist. In einer Veranstaltung der Geschäftsstelle des Tierwohl-Kompetenzzentrums Geflügel konnten sich die Teilnehmer*innen informieren, wie ein gutes Fütterungsmanagement und der Einsatz von automatischen Beschäftigungsanlagen zur Vermeidung von Federpicken und Kannibalismus beitragen kann.
Vögel haben eine ganz andere visuelle Wahrnehmung als wir Menschen. Doch wie nehmen Hühner, Puten und Co ihre Umgebung wahr? Und wie sollte die Beleuchtung im Stall sein, damit sich die Tiere wohlfühlen? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir erst einmal die Frage klären, was Licht überhaupt ist, beginnen Prof. Dr. Robby Andersson und Louisa Reimers, von der Hochschule Osnabrück, das Webseminar des Projektes Netzwerk Fokus Tierwohl.
Impfungen können bereits in der Aufzuchtphase den Ausbruch gefährlicher Krankheiten bei Jung- und Legehennen vorbeugen und verhindern. Welche Arten von Impfstoff gibt es? Was sind häufige Fehlerquellen beim Impfen und welche Impftechniken werden praktiziert? Zu diesen Fragen informierte Dr. Kristian Düngelhoef, Fachtierarzt für Geflügel, in einer Online-Veranstaltung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Netzwerks Fokus Tierwohl.
Ein gesunder Darm und eine optimale Fütterung von Puten sind die besten Voraussetzungen für eine ideale Nährstoffaufnahme und damit für hohe Leistungen und Wohlbefinden. Welche veterinärmedizinischen Aspekte sind beim Thema Darmgesundheit zu beachten und wie kann man Puten gesund und effizient füttern? Zu diesen Fragen informierten die Experten Dr. Ronald Günther (Fachtierarzt für Geflügel) und Dr. Hartmut Meyer (Moorgut Kartzfehn) in einer Online-Veranstaltung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Netzwerks Fokus Tierwohl.
Auf Beschluss des Bundestages vom 20. Mai 2021 steigt Deutschland zum 01. Januar 2022 aus dem Kükentöten aus. Des Weiteren ist ab Januar 2024 die Geschlechtsbestimmung im Ei nur noch vor dem 7. Bruttag erlaubt. Eine Onlineveranstaltung des bundesweiten Projektes Netzwerk Fokus Tierwohl stellte Landwirten und Betriebsleitern Strategien zum Ausstieg vor und stieß damit auf durchweg positives Echo.
Frank Hartmann vom Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e.V. (KAT) stellte mögliche Empfehlungen zur Haltung der Bruderhähne vor. Mario Möckel von Lohmann Süd erläuterte die Möglichkeiten der In-Ovo-Geschlechtsbestimmung. Annalina Behrens vom Erzeugerzusammenschluss Fürstenhof berichtete von ihren Erfahrungen in der Haltung und Aufzucht von Bruderhähnen.
Überall sieht man mittlerweile Legehennen in Mobilställen, aber auch bei der Hühnermast ziehen immer mehr Landwirte die Haltung in Mobilställen in Betracht. Doch was gilt es bei der mobilen Mast hinsichtlich des Tierwohls zu beachten? Mit dieser Frage hat sich das Modell- und Demonstrationsvorhaben Tierschutz „Hühnermast im Mobilstall“ beschäftigt. Die Erkenntnisse aus diesem Projekt wie auch die Praxiserfahrungen einer Tierhalterin wurden in einem Seminar des Netzwerks Fokus Tierwohl vorgestellt.
Tierwohl in der Nutztierhaltung zu verbessern, ist eine Aufgabe, die aktuell in vielen Nutztierzweigen nach Antworten und neuen Wegen sucht. So auch im Legehennenbereich, wo Federpicken und Kannibalismus noch immer viele Betriebe im Alltag vor Herausforderungen stellt, da seit 2017 auf das Kürzen der Schnäbel aus Tierschutzgründen verzichtet wird. Doch welche Faktoren sind es, die diese Verhaltensstörungen auslösen? Und wie können sie minimiert oder gänzlich abgestellt werden? Im Rahmen eines Onlineseminars der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern im September 2021 stellten Projektmitarbeiter der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und der Tierärztlichen Hochschule Hannover ihre Ergebnisse vor und diskutierten diese gemeinsam mit den Zuhörern.
Dr. Peter Hiller von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen zeigte einige kritische Kontrollpunkte in der Junghennenaufzucht bezüglich der Fütterung auf. Dr. Birgit Spindler von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover stellte verschiedene wichtige tiergesundheitliche Aspekte der Junghennenhaltung vor. Anna Riedel, ebenfalls Mitarbeiterin der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, ging auf wichtige Aspekte zum Beschäftigungsangebot und zur Auslaufnutzung ein.
Fußballengesundheit bei Puten
Optimiertes Einstreumanagement vermindert Fußballenveränderungen
Die Fußballengesundheit von Puten ist insbesondere unter Tierschutzaspekten von großer Bedeutung. Das Einstreumanagement hat dabei einen signifikanten Einfluss auf das Auftreten von Fußballenveränderungen. Wie kann man die Fußballengesundheit im Putenbestand regelmäßig kontrollieren und welche Möglichkeiten gibt es, das Einstreumanagement zu optimieren? Die Experten Dr. Daniel Gieseke (Universität Kassel) und Dr. Kathrin Toppel (Hochschule Osnabrück) informierten dazu in einer Online-Veranstaltung der Landwirtschaftskammer NRW im Rahmen des Netzwerks Fokus Tierwohl.
Bei einer Exkursion vom Projekt „Netzwerk Fokus Tierwohl“ drehte sich im Oktober alles um das Thema Auslaufgestaltung bei Legehennen. Hierbei gewährte der Betrieb Engling aus Geeste (Emsland) Einblicke in seine Biolegehennenhaltung. Der Betrieb nutzt Pappelbäume zur Ausgestaltung des Auslaufs.
Beschäftigungsmöglichkeiten und Raumstrukturierung in der Putenhaltung
Reduzierung von Federpicken und Kannibalismus in der Putenhaltung
Federpicken und Kannibalismus sind nicht nur in der Haltung von Legehennen, sondern auch in der Putenhaltung ein zentrales Thema. Langjährige Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Verhaltensstörungen multifaktoriell ausgelöst werden und optimal eingesetztes Beschäftigungsmaterial und eine gute Stallstrukturierung zur Gegensteuerung einen möglichen Ansatz bieten.
Da Federpicken und Kannibalismus auch weiterhin eine Herausforderung für die Putenhaltung darstellen, stehen Beschäftigungsmöglichkeiten und Raumstrukturierung im Fokus aktueller Forschungsprojekte. Im Rahmen des Netzwerk Fokus Tierwohl wurde von den ostdeutschen Bundesländern ein Online-Seminar zum Thema Beschäftigungsmöglichkeiten und Raumstrukturierung in der Putenhaltung angeboten und über den aktuellen Stand zu diesem Thema aus der Sicht der Wissenschaft und Praxis informiert.
Einblicke in eine moderne Gänsehaltung
Exkursion der Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Am 09. September war es endlich soweit und das Netzwerk Fokus Tierwohl konnte die erste Präsenzveranstaltung in Niedersachsen anbieten. Corona bedingt fanden im vergangenen Jahr ausschließlich Online-Seminare statt, nun ließen die Entwicklungen im Pandemie-Geschehen endlich eine Exkursion auf einen etablierten Gänsemastbetrieb zu.
So fanden sich 17 Interessierte auf dem Betrieb von Familie Claßen in Bakum ein. Zunächst stellte der Junior-Betriebsleiter Johann-Michel Claßen die Betriebsstruktur in dem modernen Besprechungsraum des Hauptgebäudes, in welchem sich auch die betriebseigene Schlachterei sowie ein kleiner Hofladen befinden, vor.
Die Haltung von Legehennen in Mobilställen erfährt gegenwärtig einen Aufschwung. Auch viele Endverbraucher sehen dieses Haltungsverfahren als sehr tierwohlgerecht an, da den Tieren meist viel frische Grünfläche zur Verfügung steht. Dadurch lässt sich oftmals eine höhere Wertschätzung und damit auch Zahlungsbereitschaft für die produzierten Lebensmittel erzielen. Den Ansprüchen an eine artgerechte Haltung der Legehennen gerecht zu werden, verliert aber auch bei diesem Haltungsverfahren nicht an Bedeutung. Wie sich die Grundbedürfnisse der Legehennen am besten erfüllen lassen, ist auch für viele, die derzeit in die Mobilstallhaltung einsteigen, eine wichtige Fragestellung. Wie beispielsweise ist das tierwohlgerechte Auslaufmanagement in der Mobilstallhaltung zu gestalten und was gibt es dabei zu beachten? Um auf diese Frage erste Antworten zu geben, luden die Tierwohlmultiplikatoren der Bundesländer Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern zu einem Onlineseminar ein.
GeflügelhalterInnen zu aktuellen Themen informieren und dadurch das Tierwohl in geflügelhaltenden Betrieben optimieren – mit diesem Ziel veranstaltete der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) mehrere Online Seminare. Die Themenspektren der Veranstaleungen umfassten dabei u.a. die Bekämpung der Roten Vogelmilbe, den Umgang mit kranken und verletzte Tieren, den Schutz vor Beutegreifern, das natürliche Verhalten von Legehennen sowie Managementtools zur Verbesserung des Wohbefindens von Geflügel.
Am Ende der Legeperiode treten bei durchschnittlich mehr als 40 % der Legehennen einer Herde Brustbeinschäden auf. Untersuchungen zeigten bei betroffenen Tieren Schmerzen und eine eingeschränkte Mobilität, so dass davon auszugehen ist, dass Brustbeinschäden das Wohlergehen der Tiere beeinträchtigen. Doch wie entstehen Brustbeinschäden, was kann man dagegen tun und welche Auswirkungen haben sie? Diesen Fragen widmen sich Dr. Stefanie Petow (Friedrich-Löffler-Institut, Celle) und Dr. Lisa Jung (Uni Kassel) bereits seit einigen Jahren. In einem Webseminar des Projektes Netzwerk Fokus Tierwohl teilten sie ihre Erkenntnisse mit den Teilnehmern.
Am 13.07.2021 konnten 17 Teilnehmer*innen zur Online-Veranstaltung Fußballengesundheit bei Legehennen begrüßt werden. Die Veranstaltung wurde in Kooperation zwischen den Tierwohlmultiplikatorinnen Natalie Wagner, Svenja Reich und Anne Helene Ahrend im Rahmen des Netzwerks Fokus Tierwohl in Zusammenarbeit mit dem Tierschutzberatungsdienst Brandenburg organisiert. Als Referentin konnte Dr. Christiane Keppler von der Gallicon Geflügelberatung gewonnen werden.
Bruderhahnaufzucht – eine echte Alternative?
Online-Seminar der Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Am 20. Mai 2021 wurde abschließend der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft vorgelegte Gesetzesentwurf zur Änderung des Tierschutzgesetzes vom Bundestag beschlossen. Laut diesem soll das Töten männlicher Eintagsküken ab dem 01. Januar 2022 verboten werden. Doch welche Alternativen gibt es? Mit dieser Frage beschäftigte sich ein Online-Seminar im Rahmen des Netzwerks Fokus Tierwohl an der Landwirtschaftskammer Niedersachsen am 22. Juni.
Erhöhte Sitzmöglichkeiten für Masthühner in der Diskussion
Nachlese EuroTier digital: Das Netzwerk Fokus Tierwohl organisierte Diskussionsrunde zu erhöhten Sitzebenen für Masthühner.
Anreicherung der Haltungsumgebung
Möglichkeiten zur Anreicherung der Haltungsumgebung nehmen in der Diskussion um mehr Tierwohl bei Geflügel eine zentrale Rolle ein. Bei Mastgeflügel bieten sich dafür Elemente wie beispielsweise erhöhte Ebenen an, die den Tieren ein dem arteigenen Verhalten angemessenes Ruhen in erhöhter Position ermöglichen und gleichzeitig als Rückzugsort dienen können. Eine hochkarätig besetzte Diskussionsrunde mit Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Beratung und Praxis beschäftigte sich im Rahmen des EuroTier-Fachprogramms mit dem Thema „Erhöhte Sitzmöglichkeiten für Masthühner – wie setze ich es um?“. Moderiert wurde die Session von Katja Kulke, Geschäftsstelle des Tierwohl-Kompetenzzentrums Geflügel an der Landwirtschaftskammer Niedersachsen.
Wenn dem Geflügel zu heiß wird
Online-Seminar der Landwirtschaftskammer NRW im Rahmen des bundesweiten Netzwerks Fokus Tierwohl zum Hitzestress bei Geflügel
Eine der bedeutendsten umweltbedingten Herausforderungen für die Tierhaltung sind hohe Temperaturen mit der Folge, dass die Tiere ohne entsprechende Schutzmaßnahmen unter Hitzestress geraten können. In der Geflügelhaltung können warme Sommertage in Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit negative Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere haben.
Doch wie kann ein Unwohlsein der Tiere durch Hitze frühzeitig erkannt werden? Welche Maßnahmen sollte man ergreifen, um Hitzestress bei den Tieren zu verhindern oder zu vermindern?
Antworten auf diese Fragen bot die Landwirtschaftskammer NRW in einer Online-Veranstaltung im Rahmen des bundesweiten Netzwerks Fokus Tierwohl mit rund 90 Teilnehmern.
Anfangs berichteten Dr. med. vet. Kristian Düngelhoef, Fachtierarzt für Geflügel von der Tierarztpraxis an der Güterstraße und Dirk Wonning, Sprecher der Fachgruppe Management des Bundesverbandes mobile Geflügelhaltung e.V. über die Erkennung und Folgen von Hitzestress im Geflügelstall.
Als praktisches Beispiel stellte die Geflügelhof Höckel GmbH und Co. KG im Anschluss ihre, zusammen mit Dipl.-Ing. agr. Frank von der Haar (Agrarhygiene-Wassertechnik, Ankum), neu konzipierte Sprühkühlung vor.
Zweinutzungshühner als Alternative zum Kükentöten?
Online Seminar der Landwirtschaftskammer Niedersachsen informiert über Zucht und Legeleistung von Zweinutzungshühnern
Mit der Frage, ob Zweinutzungshühner eine Alternative zum Kükentöten sind, beschäftigte sich ein Onlineseminar der Landwirtschaftskammer Niedersachsen.
Prof. Dr. Bernhard Hörning (Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde) erklärte den 62 Teilnehmern, dass die bisherige Züchtung von Hühnern entweder in Richtung Legehybriden oder in Richtung Masthybriden ging. Lediglich die Rassegeflügelzucht stellt eine Ausnahme dar. Bei Zweinutzungshühnern werden die weiblichen Tiere als Legehennen eingesetzt und die männlichen Tiere für die Mast. Somit sind diese Tiere für die Eierzeugung und für die Fleischproduktion geeignet.
Landwirtschaftsmeisterin Christine Bremer berichtete von ihren Erfahrungen mit den Zweinutzungshühnern im Biobereich. Frau Bremer züchtet selbst Zweinutzungshühner und zieht Elterntiere auf ihrem Biohof in Suhlendorf (Landkreis Uelzen) auf.
Tierwohlindikatoren in der Legehennenhaltung
Betriebliche Eigenkontrolle unter Verwendung geeigneter Tierschutzindikatoren
Die betriebliche Eigenkontrolle unter Verwendung geeigneter Tierschutzindikatoren ist laut Tierschutzgesetz seit dem 01. Februar 2014 für alle Nutztierhalter in Deutschland verpflichtend. Ziel ist es, Informationen über das Wohlbefinden der Nutztiere zu erlangen, um bei erstem Auftreten von Schmerzen, Leiden oder Schäden mit passenden Managementmaßnahmen entgegen zu wirken.
Frau Helen Louton, Professorin für Tiergesundheit und Tierschutz an der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät der Universität Rostock, referierte über die Möglichkeiten zur Bewertung der Tiergesundheit im Legehennenbestand mithilfe von Tierwohlindikatoren. Hierbei sieht sie eine Stichprobenanzahl von circa 50 Tieren pro Stallabteil als repräsentative Stichprobe, um die Bewertung des Gesundheitsstatus der Legehennenherde vorzunehmen.
Dr. Ruben Schreiter vom Zentrum für angewandte Forschung und Technologie an der HTW Dresden verwies in seinem Vortrag zum Thema „Legeleistung und Eimerkmale: Tierwohlindikatoren zur Einschätzung des Herdenzustands“ auf das enorme biologische Leistungsniveau der Legehennen, das bei durchschnittlich 20 bis 21 kg Eimasse je Henne und Legejahr liegt.
Am Ende der Veranstaltung konnten die SeminarteilnehmerInnen Frau Dr. Lisa Jung (Universität Kassel) virtuell mit auf dem Schlachthof begleiten und erfahren, an welchen Produktionsabschnitten die Erhebung ausgewählter Indikatoren am „Flaschenhals“ Schlachthof theoretisch möglich ist und welche Befunde in der Praxis bereits vorliegen. Zu den ersten am Schlachthof erhobenen Informationen gehört der Anteil Ttansportverluste.
Zukunftsperspektiven von Bruderhähnen und Zweinutzungshühnern
Hochkarätige Diskussionsrunde zu umstrittenen Alternativen zum Kükentöten
Mit den Zukunftsperspektiven von Bruderhähnen und Zweinutzungshühnern beschäftigte sich eine hochkarätig besetzte Expertenrunde im Rahmen des EuroTier-Fachprogramms. Prof. Dr. Silke Rautenschlein (Projektleiterin Integhof, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover), Carsten Bauck (Bauckhof), Dr. Eva Moors (Tierschutzdienst, Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) und Prof. Dr. Rudolf Preisinger (Lohmann Breeders GmbH) diskutierten die Vor- und Nachteile von Bruderhahnaufzucht und Zweinutzungshühnern als Alternativen zur Geschlechtsbestimmung im Ei.
Hygiene im Geflügelbetrieb - worauf sollte ich achten?
Online Seminar der Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Das Thema Hygiene steht besonders in Zeiten des momentanen Aviären Influenza (AI) Ausbruchgeschehens im Fokus der Geflügelhalter. Hygiene sollte jedoch auch abgesehen von der Geflügelpest nie aus den Augen verloren werden. Dies wurde im Webseminar „Hygiene im Geflügelbetrieb managen und optimieren“ am 04.03.2021, das im Rahmen des bundesweiten Netzwerkes Fokus Tierwohl von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen angeboten wurde, deutlich. Mit ihrem Vortrag „Vorsorge ist besser als Räumen – strukturiertes Hygienemanagement im Geflügelbetrieb umsetzen“ zeigte Frau Dr. Barbara Grabkowsky (Universität Vechta) auf, worauf zu achten ist, um das Risiko eines Erregereintrags zu minimieren.
Landwirt und Unternehmer Stefan Teepker stellte zudem sein betriebliches Hygienekonzept anhand praktischer Beispiele vor.
Strategien gegen die Geflügelpest
EuroTier digital 2021 - Netzwerk Fokus Tierwohl in den DLG-Spotlights
Informationen und Austausch zum Thema Aviäre Influenza (Geflügelpest oder Vogelgrippe) waren im DLG-Spotlight Geflügel der „EuroTier digital“ sehr gefragt. Auch das Netzwerk Fokus Tierwohl war mit drei Veranstaltungen zum Thema vertreten.
Mit welchen Maßnahmen kann das Tierwohl in Zeiten der Vogelgrippe aufrechterhalten werden? Um hilfreiche Tipps aus der Praxis ging es im Vortrag von Landwirtin Friederike Schierholz. Die Mobilstallhalterin berichtete von ihren Erfahrungen mit der Aufstallungspflicht.
Im Interview mit Dr. Christian Lambertz vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) stellte Iris Tapphorn, Landwirtin im Netzwerk der Impulsbetriebe Tierwohl, ihre Erfahrungen im Umgang mit den Auflagen zur Geflügelpest dar.
Mehr Tierwohl bei Masthühnern durch Schlupf im Stall
Fokus Tierwohl-Veranstaltung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen zum Thema Masthühnerschlupf im Stall stößt auf großes Interesse
Die Phase der Kükenaufzucht ist von besonderer Bedeutung. Stress in den ersten Lebenstagen, beispielsweise durch den Transport von der Brüterei zum Betrieb, kann Krankheiten auslösen. Der Masthühnerschlupf im Stall bietet eine Möglichkeit, verschiedene Stressfaktoren für die Küken zu minimieren. Eine Online-Vortragsveranstaltung der Landwirtschaftskammer NRW im Rahmen des Netzwerks Fokus Tierwohl mit über 140 Teilnehmern zeigte, dass sehr großes Interesse an dem System besteht.
Aufstallpflicht bleibt Herausforderung
LWK Niedersachsen informiert über Maßnahmen zur Erhaltung des Tierwohls während Aufstallungspflicht
Die Aufstallpflicht für Geflügel ist in mehreren Bundesländern bzw. Landkreisen verhängt worden. Damit soll das Risiko eines Geflügelpest-Eintrags in Nutzgeflügelbestände verringert werden. Die Aufstallpflicht stellt nicht nur große Betriebe, sondern auch Mobilstall- und Hobbygeflügelhalter vor Herausforderungen. Die LWK Niedersachsen hat zur Unterstützung der Geflügelhalter zwei Webseminare zum Thema durchgeführt. Sie fanden im Rahmen des Projektes „Netzwerk Fokus Tierwohl“ statt und richteten sich vornehmlich an Geflügelhalter mit Mobilställen oder Hobbyhaltungen. Es nahmen jeweils mehr als 60 Personen teil.