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Impulsbetriebe Geflügel – Netzwerktreffen zum Thema „Alternative Eiweißquellen“

Online-Netzwerktreffen am 31. Mai 2021

Alternative Eiweißquellen in der Fütterung von Legehennen und Mastgeflügel spielen eine immer größere Rolle, insbesondere da auch der Lebensmitteleinzelhandel vermehrt GVO freies Futter fordert. Aus diesem Grund fand ein Netzwerktreffen der Impulsbetriebe Geflügel zu genau diesem Thema statt. Als Vorbereitung und wissenschaftlicher Input wurden Webinare von Prof. Dr. Gerhard Bellof von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf angesehen. Hier ging es zum einen um den Einsatz von Körnerleguminosen in der konventionellen und ökologischen Geflügelfütterung und zum anderen um den Einsatz von Rapsextraktionsschrot. Prof. Bellof forscht bereits seit einigen Jahren genau zu diesen Themen und ist ein Experte auf dem Gebiet. Unter anderem ist er Vorsitzender der Fachkommission Tierernährung der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) e.V.

Während des Netzwerktreffens stand Prof. Bellof dann für detaillierte Fragen Rede und Antwort. In der Runde der Impulsbetriebe wurden individuelle Futtermischungen besprochen, aber auch generelle Prinzipien zum Einsatz von alternativen Proteinfuttermitteln in der Geflügelfütterung diskutiert. Eine optimale Futterzusammensetzung bildet die Grundlage für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Tiere und steht daher ganz weit oben auf der Prioritätenliste aller Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter.

Die geringen Gehalte von Körnerleguminosen an schwefelhaltigen Aminosäuren lassen sich durch Supplementierung mit Methionin (nur konventionell) und die Kombination mit Methioin-reichen Futtermitteln ausgleichen. Einen begrenzenden Faktor für den Einsatz von Ölkuchen stellt vor allem der Restfettgehalt dar. Dieser sollte 10% nach Möglichkeit nicht überschreiten. Generell ist hier immer geschicktes Kombinieren gefragt. Als eine Kombinationsmöglichkeit mit Körnerleguminosen bietet sich Rapsextraktionsschrot an. Begrenzend sind bei diesem die geringen Gehalte an Energie, Lysin und die vergleichsweise geringe Aminosäurenverdaulichkeit. Laut Prof. Bellof sollte es nicht das Ziel sein, eine perfekte alternative Proteinquelle zu suchen, sondern die unterschiedlichen Quellen, die wir bereits haben, passend und nach dem jeweiligen Bedarf der Herde zu kombinieren. So kann der Einsatz heimischer Futtermittel weiter gesteigert werden.

Weitere Informationen in den kostenlosen Videos der Webinare:

Körnerleguminosen in der konventionellen Geflügelfütterung

Rapsextraktionsschrot in der Geflügelfütterung