Seit dem 24.08.2023 ist das neue Tierhaltungskennzeichnungsgesetz (TierHaltKennzG) in Kraft. Schweinehalter müssen sich bis zum 01.08.2024 bei der zuständigen Behörde mit ihrer Haltungsform und den Mastplätzen registrieren. Wie die Registrierung abläuft und welche Behörde in den jeweiligen Bundesländern zuständig ist, ist noch unklar (Stand: 04.06.2024).
Die Anforderungen für das staatliche Tierhaltungskennzeichnungsgesetzt unterscheiden sich von den Kriterien der Initiative Tierwohl und anderen Markenfleischprogrammen.
Sie sind neu- oder umbauwilliger Landwirt und wollen auf ein alternatives Haltungssystem umsteigen? Dann sollten Sie gut überlegt mit der Planung beginnen. Da der Immissionsschutz ein wesentlicher Teil des Genehmigungsverfahrens ist und über die Erfolgsaussichten entscheidet ist es sinnvoll, fachkundige Bauberater sowie Sachverständige, insbesondere zum Immissionsschutz, einzubeziehen. Was beachtet werden muss, wird im Leitfaden des Tierwohl-Kompetenzzentrums Schwein im Netzwerk Fokus Tierwohl erläutert.
Auf schweinehaltenden Betrieben ist eine Abluftreinigungsanlage (ARA) bei der Neuerrichtung von geschlossenen, zwangsgelüfteten Ställen Pflicht, wenn der Betrieb immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftig ist. Das ist z. B. der Fall, wenn die Zahl der Tierplätze von 2.000 bei Mastschweinen oder 750 bei Sauen überschritten wird. Dies gilt auch bei mehreren kleineren Einzelställen, die zusammen eine Anlage bilden und vorgenannte Schwellenwerte überschreiten. Darüber hinaus kann eine Abluftreinigung auch bei kleineren Betrieben erforderlich sein, wenn beim Neubau eines Stalles der Abstand zu Schutzgütern wie empfindlichen Biotopen oder zur Wohnbebauung nicht ausreichend ist. Hier den Überblick zu behalten ist meist gar nicht so einfach. Welche Abluftreinigungsanlagen gibt es? Welche eignet sich für welchen Betrieb? Welche Besonderheiten bringen die Anlagen mit? Das Tierwohl-Kompetenzzentrum Schwein stellt die wichtigsten Fakten in einem Kurzbeitrag zusammen.
Ausläufe sind eine Bereicherung für unsere Hausschweine. Sie bieten den Tieren verschiedene Reize wie Gerüche, Geräusche, visuelle Eindrücke oder auch verschiedene Klimaeinflüsse. Zusätzlich steht den Tieren durch den Auslauf zumeist mehr Platz zur Verfügung, sie können ihren Aufenthaltsort selber wählen und es gibt Abwechslung im Tagesablauf inklusive eines deutlicheren Tag-Nacht-Rhythmus. Durch den derzeitigen Wandel in der Schweinehaltung und steigende Anforderungen bezüglich des Tierwohls sind Ausläufe zunehmend im Kommen und etliche Landwirte denken über einen Neu- oder Anbau nach. Es gibt dabei jedoch viel zu beachten. Die AG „Buchtenstruktur“ des Tierwohl-Kompetenzzentrums Schwein gibt Tipps, wie ein Auslauf gestaltet werden kann, damit er gerne von den Schweinen genutzt wird und auch wirtschaftlich ist.
Nach wie vor gilt die Haltung von unkupierten Schweinen als Königsdisziplin. Seit Jahren versuchen Wissenschaft und Praxis Lösungen zu finden, erfolgreich Tiere mit intakten Ringelschwänzen zu halten. Mittlerweile liegen bereits zahlreiche wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Einflussfaktoren und erfolgversprechenden Maßnahmen bei der Haltung unkupierter Schweine vor. Dennoch gibt es kein Patentrezept zur Vermeidung von Schwanzbeißen, da es sich bei Caudophagie um ein multifaktorielles und betriebsindividuelles Problem handelt.
Durch die AG „Kupierverzicht“ des Tierwohl-Kompetenzzentrums Schwein im Rahmen des Netzwerks Fokus Tierwohl wurden Unterrichtsmaterialien zum Thema Kupierverzicht als Angebot für Lehrkräfte an landwirtschaftlichen Fach- und Berufsschulen erstellt, um das Thema Kupierverzicht in den Unterricht aufzunehmen und die Landwirtinnen und Landwirte von morgen für die Thematik zu sensibilisieren.
Das Tierwohl steht mehr denn je im Fokus und die Schweinehaltung im Wandel. Organisches Beschäftigungsmaterial gehört nun zum gesetzlichen Standard und strukturelle Entwicklungen führen zu mehr eingestreuten Schweineställen, zunehmend auch mit Ausläufen. Um den vermehrten Einsatz von Einstreu in der Praxis umsetzen zu können, sind auf den Betrieben ausreichend Lagermöglichkeiten für Heu und Stroh, geeignete Entmistungstechniken und auch eine fachgerechte Mistlagerung erforderlich. Dabei sind verschiedene Aspekte zu beachten, um eine gute Qualität von Heu und Stroh zu gewährleisten und Mist umweltgerecht zu lagern. Auch bei der Entmistung sollten verschiedene Punkte beachtet werden, die zum einen den Arbeitsalltag erleichtern und zum anderen die Umwelt schonen. Das Wichtigste hat die AG „Bauen: Sauen und Mast“ des Tierwohl-Kompetenzzentrums Schwein aus dem Netzwerk Fokus Tierwohl zusammengefasst.
In der Schweinehaltung entstehen neben gasförmigen Emissionen wie Ammoniak, Methan und Lachgas auch Gerüche sowie partikelförmige Emissionen wie Stäube, wobei letztere auch keimbehaftet sein können. Sie können negative Auswirkungen auf das Stallklima haben, die Gesundheit von Mensch und Tier beeinträchtigen, die Umwelt schädigen oder auch belästigend wirken. Ein Beispiel für gesundheitliche Beeinträchtigungen sind auffällige Lungenbefunde bei Mastschweinen sowie Atemwegserkrankungen bei Landwirten.
Es gibt diverse Möglichkeiten für landwirtschaftliche Betriebe, um Emissionen zu senken. Zuschüsse erhalten die Landwirte zum Beispiel durch das Agrarinvestitionsförderungsprogramm (AFP) für Abluftreinigungseinrichtungen, die Kot-Harn-Trennung, verkleinerte Güllekanäle, Fütterungssysteme für eine nährstoffreduzierte Phasenfütterung sowie Techniken zur Güllekühlung.
Für viele Tierhaltende ist es ein schwieriges und durchaus emotionales Thema: Wie gehe ich richtig mit kranken und verletzten Tieren um? Wann separiere ich ein Tier, wann muss der Tierarzt hinzugezogen werden und wann muss ich ein Tier von seinem Leiden erlösen?
Die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt ist für ein krankes oder verletztes Tier von immenser Bedeutung, gilt es doch, erhebliche oder lang anhaltende Schmerzen und Leiden zu vermeiden. Der neue Leitfaden des Netzwerks Fokus Tierwohl will die Entscheidungsfindung für Tierhaltende und Tierbetreuende unterstützen.
Um Veränderungen an den Tieren zu erkennen, ist eine gute Tierbeobachtung unerlässlich. Der neue Leitfaden „SchweineWohl – Umgang mit kranken und verletzten Tieren“ stellt die Tierbeobachtung und deren Beurteilung bei Abweichungen vom normalen Zustand in den Vordergrund. Wie verhalten sich gesunde, wie kranke Schweine? Welche äußerlich am Tier zu beobachtenden Anzeichen erfordern welche Maßnahmen?
Der Leitfaden behandelt entlang eines Entscheidungsbaums alle wichtigen Schritte, die Tierhaltende bei jedem Einzelfall entscheiden und gehen müssen. Wichtig ist, dass erkrankte oder verletzte Einzeltiere unverzüglich und entsprechend ihrer Erkrankung versorgt und in Absprache mit der Tierärztin bzw. dem Tierarzt behandelt werden.
Immer wieder kommt es vor, dass ein Brand in Schweineställen ausbricht und viele Tiere in Folge dessen verenden oder vor Ort notgetötet werden müssen. Doch nicht nur der Brandfall gehört zu den Havarien, die jeden Tierhalter und jede Tierhalterin treffen kann, auch die Unterbrechung der Stromversorgung z. B. durch Blitzschlag, ungünstige Witterungsbedingungen oder Baumaßnahmen können jederzeit eintreten. Der Ausfall von elektrisch betriebenen Lüftungsanlagen und der Futter- und Wasserversorgung haben fatale Folgen für die Tiere.
Nach Tierschutzgesetz § 11 (8) sind Schweinehalter*innen angehalten, regelmäßig tierbezogene Merkmale in ihren Herden zu erheben und auszuwerten. Doch welche Indikatoren geben im Stall Auskunft über Tiergesundheit und Verhalten? Im Projekt „EiKoTiGer“ wurde ein Orientierungsrahmen zu Einordnung der betrieblichen Tierwohlsituation anhand von Ziel- und Alarmwerten erarbeitet. Der Orientierungsrahmen (Sauen und Saugferkel, Aufzuchtferkel und Mastschweine) wurde 2020 online veröffentlicht und steht zur kostenfreien Nutzung zur Verfügung.
Fachleute diskutieren über Tierwohl-Themen
Netzwerk Fokus Tierwohl in den DLG-Spotlights der EuroTier digital 2021
Das Tierwohl-Kompetenzzentrum Schwein im Netzwerk Fokus Tierwohl präsentierte sich auf der EuroTier digital 2021 mit drei Diskussionsrunden. Moderiert wurden diese von Dr. Thorsten Klauke (Geschäftsstelle des Tierwohl-Kompetenzzentrums Schwein, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen).
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