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Präsenztreffen der Impulsbetriebe Schwein

Netzwerktreffen zu Stallumbauten

Am 24. und 25. Juni 2021 fand das erste Präsenztreffen der Impulsbetriebe Schwein statt. Nach der langen „Corona-Pause“, in der ein Austausch nur „online“ möglich gewesen war, trafen sich Betriebsleiter*innen von insgesamt 16 Impulsbetrieben in der Mitte Deutschlands, in Bad Hersfeld.

Der erste Tag diente u. a. dazu, sich gegenseitig besser kennenzulernen. Zwar kannten sich einige Betriebsleiter*innen bereits aus dem Vorgängerprojekt (Modell- und Demonstrationsvorhaben Tierschutz), die meisten hatten sich aber vor der Veranstaltung nur in den Online-Treffen kennenlernen können.

Als Referent für den ersten Tag konnte Benjamin Unangst vom Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg (LSZ) gewonnen werden. Er wurde online zugeschaltet und berichtete sehr anschaulich mit vielen Fotos über verschiedene Möglichkeiten, Buchten zu strukturieren. Vorgestellt wurden viele Beispiele von Umbauvarianten, die zum Teil aus dem LSZ selbst stammen, aber auch von Praxisbetrieben, die an einem EIP-Projekt in Baden-Württemberg teilnehmen. Der Umbau von Altgebäuden ist eine Fragestellung, die viele Betriebsleiter aktuell beschäftigt: Wie kann man durch eine Umgestaltung der Buchten in den vorhandenen Hüllen den Tieren mehr „Tierwohl“ anbieten? Wie können Bereiche zum Ruhen, Aktivität, Fressen/Saufen und Koten entstehen?

Die Anordnung der Futterautomaten, der Tränken, verschiedener Bodenmaterialien (ggf. mit Möglichkeit zum Kühlen oder Wärmen) oder Kontaktgitter ermöglicht den Tieren die Buchten so zu nutzen, dass die genannten Funktionsbereiche entstehen. Wenn zudem noch ein Auslauf an die bestehende Stallhülle angebaut werden kann, sind die Funktionsbereiche oft noch besser voneinander abzugrenzen. Interessierte können auf der Seite https://www.eip-schwein.de/index.php weitere Informationen zu den vorgestellten Lösungen abrufen.

Am zweiten Tag waren die Teilnehmenden zu Gast auf dem Eichhof, der überbetrieblichen Ausbildungsstätte der Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen (LLH). Dort gab Nadja Böck vom Team der „Fachinformation Tierhaltung“ mit Schwerpunkt Schweinehaltung zunächst einen Überblick über die Entwicklung der Tierhaltung auf dem Eichhof in den vergangenen Jahrzehnten. Bevor es zum Rundgang durch die Ställe ging, gab Dr. Sabine Schütze (Landwirtschaftskammer NRW), Leiterin der Geschäftsstelle des Tierwohlkompetenzzentrums (TWZ) Schwein, einen Überblick über das gesamte Netzwerk Fokus Tierwohl. Sie erläuterte Begriffe wie Expertenbeirat oder Arbeitsgruppen und veranschaulichte, wie der Wissenstransfer zwischen allen Beteiligten vorgesehen ist.

Das Landwirtschaftszentrum Eichhof bietet heute mit seiner Flächenausstattung von 250 Hektar und seiner Tierhaltung (Milchvieh mit Nachzucht, Sauenhaltung und Ferkelaufzucht) die Grundlage für ein praxisorientiertes Versuchswesen, für Schulungen, Demonstrationen und Vorführungen sowie für Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen.

Die Stallanlagen auf dem Eichhof sind so konzipiert, dass die überbetriebliche Ausbildung integriert werden kann. Verschiedene Stallsysteme werden gezeigt. Eine Besonderheit im Schweinebereich des Eichhofs ist der so genannte „Experimentierstall“. In diesem Neubau wurde ein Industrie-Förderband eingebaut, welches durch seine Durchlässigkeit erlaubt, Harn und Kot voneinander zu trennen. Der verbleibende Kot wird mehrmals am Tag langsam aus der Bucht transportiert und von einem Querförderband aus dem Stall gebracht. Diese Technik dient dazu, die Emissionen deutlich zu senken.