In Zusammenarbeit mit der Deutschen Vernetzungsstelle Ländliche Räume (dvs) und dem Projekt Netzwerk Fokus Tierwohl fand eine Online-Veranstaltung zum Thema „Milchkuh- und Rinderhaltung im Klimawandel – Innovative Konzepte zu Klimaschutz und -anpassung“ statt. Neben aktuellen Themen, wie „der Klimawandel im Gesamtbild betrachtet“ und „Agroforstsysteme in Kombination mit der Rinderhaltung“, wurde auch das Thema „Mob Grazing“ näher erläutert sowie aktuelle Projekte dazu vorgestellt.
Mit über 800 Teilnehmenden war dieses Seminar das meistbesuchte der vergangenen drei Jahre im Projekt „Netzwerk Fokus Tierwohl“. Nicht nur Landwirt:innen, sondern vor allem Feuerwehren haben bereits eine Woche vor der Veranstaltung am 20. November 2023 für einen Anmeldestopp gesorgt. Bernhard Feller von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen referierte über Brandschutzmaßnahmen im Schweinestall. Über Strategien zur Evakuierung von Milchvieh bei Stallbränden sprach Dr. Florian Diel (Hochschule Weihenstephan-Triesdorf).
Weide im Fokus
Die Deutschen Weidetage fanden dieses Jahr zum zweiten Mal statt.
Schon von Weitem war erkennbar, dass auf dem Betrieb bei Familie Hanken in Elsfleth in Niedersachsen Besonderes im Gange war. Denn neben den Kühen auf der Weide schmückten auch große weiße Pagodenzelte die Hofumgebung. Da staunten nicht nur die Tiere selbst.
Für die 2. Deutschen Weidetage am 21. und 22. Juni 2023 wurden große Teile des Familienbetriebs herausgeputzt, umgeräumt und dekoriert. Eine Besonderheit der Weidetage in diesem Jahr: neben den Initiatoren vom Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen e.V. waren auch das Netzwerk Fokus Tierwohl und Elite Partner bei der Organisation und Durchführung der Veranstaltung.
Auf dem Programm standen spannende Vorträge am Vormittag. Nachmittags konnten die Besucher:innen aus einer Vielzahl an Workshops wählen und in Kleingruppen mit Expert:innen über Fachthemen ins Gespräch kommen oder sich in praktischen Übungen erproben.
Neue Ansätze für Aufzucht, Mast und Haltungstechnik – mit fitten Kälbern in die Zukunft
Veranstaltung des Tierwohl-Kompetenzzentrums Rind beleuchtet neue Ansätze und Ideen der Kälberaufzucht und -haltung
Da zurzeit immer wieder neue Herausforderungen auf die rinderhaltenen Betriebe zukommen und die Kälberhaltung zudem politisch stärker in den Fokus rückt, beschäftigt sich das Projekt Netzwerk Fokus Tierwohl auch mit Themen rund ums Kalb.
Im Rahmen der Wissenstransferveranstaltungen hatten sich die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Hessen zusammengeschlossen, um Praktiker*innen neue Ansätze und Ideen der Kälberaufzucht und -haltung in einer kombinierten Präsenz- und Onlineveranstaltung aufzuzeigen.
Beim Info-Tag am 19.10.2022 an der LfL Bayern in Grub drehte sich alles um Stallklima, Luftzufuhr, Haltungssysteme und optimierte Arbeitsabläufe. Die Inhalte der Vorträge bauten logisch aufeinander auf und führten die Teilnehmenden durch die verschiedenen Aspekte der Kälberhaltung, zeigten Knackpunkte und Fallstricke auf. Im Anschluss gab es die Gelegenheit, sich bei einer Firmenausstellung zu den behandelten Themen zu informieren und Ideen für Lösungsansätze im eigenen Betrieb zu entwickeln.
Euterentzündungen sind für Milchkühe mit Schmerzen verbunden und können das Tierwohl negativ beeinträchtigen. Darüber hinaus entsteht ein zusätzlicher Arbeitsaufwand für das Personal, und auch die wirtschaftlichen Verluste durch eine Erkrankung des Euters sind enorm: Jede einzelne Euterentzündung belastet das Betriebsergebnis durchschnittlich mit über 400€. Die Möglichkeiten der antibiotischen Mastitisbehandlung werden künftig noch stärker eingeschränkt, denn als Reaktion auf das zunehmende Auftreten resistenter Krankheitserreger strebt die EU eine deutliche Reduktion des Einsatzes von Antibiotika in der Tierhaltung an. Die Prävention von Eutererkrankungen gewinnt daher zukünftig noch stärker an Bedeutung.
In zwei Online Seminaren zum Thema „Eutergesundheit im Fokus“ erläuterte Dr. Andreas Steinbeck, der als Fachreferent für Rindergesundheit bei Boehringer Ingelheim tätig ist, wie ein richtiges Trockensteher-Management aussehen kann und wie der Antibiotikaeinsatz erfolgreich reduziert werden kann.
In Deutschland dürfen Rinder grundsätzlich nur im Schlachthof getötet werden, wenn die Tiere für den menschlichen Verzehr vorgesehen sind. Ausnahmen gab es bis vor kurzem nur für Betriebe die z.B. ihre Rinder ganzjährig im Freiland halten und die Tiere auf der Weide mit Kugelschuss töten und das Tier anschließend in den Schlachthof bringen. Durch neue Vorschriften ist nun aber die Schlachtung im Haltungsbetrieb möglich, wenn entsprechende Auflagen erfüllt werden. Wie das funktionieren kann zeigte eine Veranstaltung des Netzwerk Fokus Tierwohl auf einem Rinderbetrieb im Harz.
Wolf Fischer (LLG Sachsen-Anhalt) gab einen Überblick über die allgemein zu beachtenden Rechtsvorschriften und die bei der Planung einer eigenen Schlachtstätte einzubeziehenden Behörden. Arne Kutschbach von der Agrarmarketing-Gesellschaft Sachsen-Anhalt (AMG) berichtete, welche Fördermöglichkeiten derzeit für die Direktvermarktung in Sachsen-Anhalt bestehen. Lea Trampenau (ISS - Innovative Schlachtsysteme) erläuterte die Besonderheiten der teilmobilen Schlachtung und stellte den von ihr entwickelten Schlachtanhänger vor.
In der heutigen Zeit ist ein ruhiger und entspannter Umgang mit Nutztieren ein wesentlicher Punkt, um negativen Schlagzeilen im Zusammenhang mit dem Handling zu vermeiden. Um die Methode des stressarmen Umgangs, das sogenannte „low-stress-stockmanship“ zu erlernen, fand im Rahmen des bundesweiten Netzwerks Fokus Tierwohl zu diesem Thema statt.
„Mach langsam – wir haben keine Zeit!“. Mit diesem zunächst widersprüchlich scheinenden Statement begrüßt Ronald Rongen, „Cowmunicator“ (Low Stress Stockmanship Europe), die Zuhörer auf seiner Reise durch Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Insgesamt wurden im Rahmen des Netzwerk Fokus Tierwohl fünf Seminare zum stressfreien Treiben von Rindern durchgeführt.
Auf die Klauengesundheit kommt es an!
Online Seminare der LWK Niedersachsen informieren über Einflussmöglichkeiten auf die Klauengesundheit
Die Klauengesundheit spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden und die Leistung unserer Rinder. Nach wie vor sind Klauenkrankheiten der dritthäufigste Abgangsgrund von Milchkühen. Zudem ist jeder Lahmheitsfall durch eine reduzierte Milchleistung, erhöhte Remontierungsraten, Mehrarbeit durch Behandlungsaufwand und Tierarztkosten bis hin zu verlängerten Zwischenkalbezeiten auch ein nicht zu unterschätzendes finanzielles Problem. Über die Fütterung, die Klauenpflege und eine tiergerechte Haltung hat der Halter vielfältige Einflussmöglichkeiten auf die Klauengesundheit seiner Herde.
Um Milchviehhalter in Hinblick auf diese Thematik fit zu machen, fand im Rahmen des Netzwerks Fokus Tierwohl ein Online-Seminar an der LWK Niedersachsen statt. Als Referenten waren Dr. Jörg Willig, Rindergesundheitsdienst der LWK Niedersachsen, und Klaus Hermann Haß, selbstständiger Klauenpfleger, geladen. In einem zweiten Onlien Seminar referierte Prof. Dr. Barbara Benz von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen-Geislingen zu den Synergieeffekten zwischen Emissionsminderungsmaßnahmen im Kuhstall und der Klauengesundheit.
Geburtshilfe und Kälbermanagement
Online Veranstaltung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Wie gelingt ein guter Start in das Leben eines Rindes? Mit dieser Frage beschäftigten sich zwei Webseminare, welche im Rahmen des bundesweiten Projektes Netzwerk Fokus Tierwohl an der Landwirtschaftskammer Niedersachsen angeboten wurden.
In einem ersten Teil referierte Dr. Carola Fischer-Tenhagen vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) über die Geburtshilfe beim Rind. Dr. Caroline Esfandiary vom Rindergesundheitsdienst der LWK Niedersachsen ging in einem zweiten Webseminar auf die Versorgung von Kälbern nach der Geburt ein.
Hitzestress im Milchviehstall
Online Veranstaltung der Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Im Rahmen des bundesweiten Netzwerkes Fokus Tierwohl veranstaltete das Institut für Landtechnik und Tierhaltung der Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft ein kostenloses Online-Seminar mit dem Titel "Hitzestress im Milchviehstall". Johannes Zahner (LfL Bayern) erläuterte, wie negativen Folgen von Hitzestress, wie Leistungsrückgang und gesundheitlichen Probleme, in den Sommermonaten entgegengewirkt werden kann.
Auf der EuroTier digital, die Anfang Februar 2021 als reines Online-Format Prämiere hatte, zählte der vom bundesweiten Netzwerk Fokus Tierwohl organisierte Beitrag zur Sinneswahrnehmung des Rindes mit zu den bestbesuchten Veranstaltungen im Fachprogramm. Es referierte Benito Weise, der u. a. für die Überbetriebliche Ausbildung am Landwirtschaftlichen Bildungszentrum (LBZ) Echem der Landwirtschaftskammer Niedersachsen zuständig ist.
Beim Umgang mit Rindern tritt eine gewisse Gewöhnung zwischen Mensch und Tier ein. Neue Situationen sind aber oftmals mit Stress verbunden und können zu Schwierigkeiten führen. Die Gewöhnung an das automatische Melksystem oder z. B. das Verbringen in den Klauenpflegestand sind nur zwei von vielen Beispielen dafür. Bei der Einordnung des Verhaltens ist es wichtig zu berücksichtigen, dass Kühe Fluchttiere sind. Bei Gefahr reagieren sie mit Flucht, wobei Rinder im Gegensatz zu Pferden, auch zum Angriff übergehen können. In diese evolutionär bedingten Muster fallen z.B. Rinder, die ausgebrochen sind und nicht innerhalb von zwei bis drei Tagen wieder eingefangen werden. Sie tendieren dann dazu, wieder zu verwildern und legen bei Annäherung das klassische Fluchtverhalten an den Tag.
Um die Unterschiede in der visuellen Wahrnehmung zwischen Rind und Mensch einfach verständlich zu machen, wurde am LBZ Echem eine Virtual Reality (VR)-Brille in Zusammenarbeit mit einem Softwareunternehmen entwickelt. Dabei wird die Umgebung mit Kameras erfasst und für den Blick durch die VR-Brille so verändert, als würde man über das Sehvermögen einer Kuh verfügen. So kann als Mensch nachempfunden werden, wie die Kuh z. B. das Eintreiben in den Klauenstand optisch wahrnimmt.
Themen der Nutztierhaltung und Weidewirtschaft standen kürzlich im Fokus von Webseminaren der LWK Niedersachsen. Es ging um Parasiten, wirksamen Herdenschutz und das mobile Schlachten.
Zum Thema Parasitenbefall und -bekämpfung bei Weidetieren referierte Prof. Dr. Georg von Samson-Himmelstjerna (Freie Universität Berlin). Primär ging es um das Vorkommen, die Bedeutung und die Kontrolle von ausgewählten Parasiten.
Elke Steinbach und Martin Holm referierten über Möglichkeiten des wolfsabweisenden Zaunbaus, Herdenschutz sowie Voraussetzungen für Entschädigungszahlungen.
Zur Schlachtung von Rindern auf der Weide referierte Gerd Kämmer, Landwirt aus Schleswig-Holstein.
Möglichkeiten eines reduzierten Antibiotikaeinsatzes in der Milchviehhaltung
Onlineseminar der LFA Mecklenburg-Vorpommern informiert über Lösungen für die Praxis
Der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung muss reduziert werden - das ist ein deutlich formulierter Wunsch vieler Verbraucher. Ein zu hoher Einsatz für Prävention und Behandlungen kann zu Antibiotikaresistenzen führen, auch mit Auswirkungen auf den Humanbereich. Dies verlangt ein Umdenken und einen deutlich bewussteren Umgang mit Antibiotika in der Nutztierhaltung im Allgemeinen. Außerdem sind neue Managementverfahren gefragt, die den verminderten Einsatz unterstützen. Doch welche Möglichkeiten gibt es in der Milchviehhaltung den Einsatz von Antibiotika zu reduzieren?
Zu dieser Thematik lud die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei (LFA) Mecklenburg-Vorpommern am 17.03.2021 zu einem Onlineseminar im Rahmen des Netzwerkes Fokus Tierwohl ein. 39 Interessierte aus ganz Deutschland schalteten sich dazu, um sich über Lösungen für die Praxis zu informieren.
Gewusst Wie! – Klauengesundheit einfach managen
Online Veranstaltungsreihe des Dienstleistungszentrums ländlicher Raum Eifel
Am 21.01. und 04.02.2021 fanden mit Unterstützung durch die Arbeitsgemeinschaften für Landtechnik und Bauwesen Rheinland-Pfalz/Saar e.V. und den Milchvieh Beratungsring Wittlich-Trier e.V. zwei Online-Seminare des bundesweiten Netzwerks Fokus Tierwohl zum Thema Klauengesundheit am Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Eifel statt.
Den Auftakt der Klauengesundheitsreihe machte Dr. Hans-Peter Klindworth, Fachtierarzt für Rinder aus Vierden, mit dem Thema „Einfluss der Haltung auf die Klauengesundheit“. Anschließend referierte Thomas Engelhardt vom Zentrum für Tierhaltung und Tierzucht Iden der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt, über die häufigsten Fütterungsfehler und deren Auswirkungen auf die Klauengesundheit. Im zweiten Teil der Onlineseminarreihe zeigte Dr. Andrea Fiedler anhand vieler Bilder und Videosequenzen, wie man lahme Tiere im Betrieb identifiziert.
Die Geburt als zentrales Ereignis für Kuh und Kalb
EuroTier digital 2021 - Netzwerk Fokus Tierwohl in den DLG-Spotlights
Auf der EuroTier digital Anfang Februar 2021 war das bundesweite Netzwerk Fokus Tierwohl im Fachprogramm mit zahlreichen Beiträgen vertreten. Im Spotlight Rind gab es unter anderem einen Fachvortrag rund um die Kälbergeburt.
Was mit der Geburt und gegebenenfalls auch Geburtshilfe beim Rind anfängt, war wohl allen Zuschauern bereits zu Beginn klar: Hoffentlich ein langes, gesundes Leben eines leistungsfähigen Rindes. Professor Axel Wehrend, Leiter der Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Groß- und Kleintiere an der veterinärmedizinischen Fakultät der JLU Gießen, startete seinen Vortrag mit Ausführungen zu den Folgen einer Schwergeburt.
Gummimatten auf Spaltenböden für mehr Liegekomfort in der Kälberhaltung
Landwirtschaftskammer Niedersachsen informiert über Verwendung von Gummimatten auf Spaltenböden
Die Revision der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung, die Ende Januar 2021 in Kraft getreten ist, bringt einige Änderungen in der Kälberhaltung mit sich. Unter anderem wurde die Haltungsverordnung dahin gehend ergänzt, dass Kälbern im Alter von unter sechs Monaten im Stall nicht nur ein trockener, sondern auch ein „weich oder elastisch verformbarer Liegebereich“ zur Verfügung stehen muss.
Im Hinblick auf die Verbesserungsmöglichkeit des Liegekomforts in bestehenden Stallungen mit Vollspaltenböden hat die Landwirtschaftskammer Niedersachsen zwei Webseminare zu dem Thema „Gummimatten auf Spaltenböden für Kälber“ angeboten.
Impulsbetriebe teilen ihre Praxiserfahrungen mit digitalen Tools in der Milchviehhaltung
EuroTier digital 2021 - Netzwerk Fokus Tierwohl in den DLG-Spotlights
Am Freitag, den 12. Februar, ist die erste EuroTier digital erfolgreich zu Ende gegangen. Auf der Digital-Plattform der DLG wählten sich an den vier Veranstaltungstagen über 41.000 Besucher ein. Sie informierten sich über das Angebot von rund 1.200 teilnehmenden Unternehmen, diskutierten in über 300 Fachveranstaltungen und vernetzten sich gezielt mit der Branche.
Die Impulsbetriebe des Netzwerks Fokus Tierwohl waren an der Gestaltung des EuroTier-Fachprogramms aktiv beteiligt. Zum DLG-Spotlight Rind mussten sich am 12. Januar die drei Betriebsleiter aufgrund der frostigen Temperaturen im wahrsten Sinne des Wortes loseisen, um an der Talk-Runde zum Thema „Digitalisierung und Automatisierung in der Milchviehhaltung – gut für´s Tierwohl?“ teilzunehmen.