Geburtshilfe bei Rindern
Online Veranstaltung der Landwirtschaftskammer Hamburg zu Themen rund um die Geburt bei Rindern
Die meisten Rindergeburten verlaufen problemlos. Dennoch ist es nötig die Geburt eines Kalbes ständig zu beobachten und bei Störungen der Geburtsverlaufes fachgerecht einzugreifen. Um dieses Thema drehte es sich am 17.02.2021 bei einer Online-Veranstaltung der Landwirtschaftskammer Hamburg, die im Rahmen des Netzwerkes Fokus Tierwohl durchgeführt wurde. Unter dem Titel „Geburtshilfe bei Rindern“ referierte Prof. Dr. Axel Wehrend von der Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Groß- und Kleintiere mit Tierärztlicher Ambulanz (Justus-Liebig-Universität Gießen) zu verschiedenen Themen rund um die Geburt eines Kalbes.
Einfluss der Geburt auf die Fruchtbarkeit
Professor Wehrend klärte die rund 20 Teilnehmer darüber auf, dass die Geburt ein zentrales Ereignis sei, welches einen Einfluss auf die Fruchtbarkeit der Kuh nehmen kann. Aber auch Folgeerkrankungen bei Kälbern wie eine höhere Todesfallzahl und eine mangelhafte Kolostrumaufnahme können die Auswirkung einer falschen Geburtshilfe sein. Er betonte besonders, dass die Geburtsüberwachung dabei ein entscheidender Faktor sei. Wichtig sei es, dass die Rinderhalter auf eine Veränderung der Genitalorgane, Veränderungen im Beckenbereich sowie die Veränderungen am Euter wahrnehmen und beobachten. Dennoch wies er auch ausdrücklich darauf hin, dass „es kein sicheres äußeres, körperliches Anzeichen gebe, welches eine auf acht Stunden genaue Vorraussage der Geburt erlaube“. Um Verletzungen der Kuh zu vermeiden, sollte auf ein zu frühes Eingreifen während der Austreibungsphase verzichtet werden. Diese könne zwischen 30 Minuten bis zu zwei Stunden andauern.
Praxisbericht zur Umsetzung der Geburtsüberwachung
Im Anschluss berichtete Matthias Steffens, Betriebsleiter vom Milchhof Steffens, über sein Management während der Geburt der Kälber. Herr Steffens stellte kurz seinen Milchviehbetrieb vor und ging dabei auf das Trockenstell-Management der Milchkühe sowie deren Fütterung während der Trockenstehzeit ein. Der Landwirt erläuterte seine praxisnahe Umsetzung hinsichtlich der Geburtsüberwachung und ein eventuelles Eingreifen.
Autorin: Hanna Kothenschulte, Landwirtschaftskammer Hamburg