Die Möglichkeit, dass Tiere ihr Komfortverhalten ausleben können, führt zu einer Verbesserung des Tierwohls. Rinder haben das natürliche Bedürfnis sich zu scheuern und zu kratzen. Dieses Verhalten dient der Pflege des Fells und wird bei Juckreiz gerne angenommen. Wer Tiere hält, sollte es ihnen ermöglichen, solche natürlichen Bedürfnisse auszuleben. Das kann zusätzlich mehr Ruhe in die Tiergruppen bringen. Eine Besonderheit in der Bullenmast im Vergleich zur Milchrinderhaltung ist allerdings die große Kraft, die die Bullen aufbringen können und damit die besonderen Anforderungen an die Robustheit der eingesetzten Elemente. Aber auch die Position der Anbringung im Stall ist von besonderer Bedeutung, da das Komfortverhalten nicht in Konkurrenz mit anderen Verhalten wie Futter- oder Wasseraufnahme und Ruhen stehen soll. Eine Anbringung in zu großer räumlicher Nähe an den Fress- bzw. Tränkeplätzen kann auch zur Verschmutzung des Futters und Wassers führen. Daher ist es sinnvoll die Scheuermöglichkeiten zwischen dem Fress- und Liegebereich z. B. am Buchtentrenngitter anzubringen.  Zudem dürfen keine Gefahren oder Verletzungsrisiken für die Tiere bestehen. Die Scheuermöglichkeit kann zur Übertragung von Hauterkrankungen (z. B. durch Parasiten oder Pilze) beitragen. Um diese Gefahr zu verringern ist eine regelmäßige Reinigung bzw. ein Wechsel der Scheuermöglichkeit geboten. Zusätzlich sollten Ektoparasiten und Pilzinfektionen bekämpft werden. Hier soll ein kurzer Überblick über die verschiedenen Kratz- und Scheuermöglichkeiten für Mastbullen gegeben werden.

Bei einer Anschaffung von Scheuermöglichkeiten für die Bullen gibt es einige Punkte, die die Kaufentscheidung beeinflussen. Die Arbeitsgruppe „Haltungssysteme in der Bullenmast“ im Netzwerk Fokus Tierwohl hat sich dahin gehend Gedanken gemacht und eine subjektive Bewertung der Systeme vorgenommen.