Abferkelbucht
2.4 Buchtenstruktur: Trennung Liege- und Kotbereich
Unter semi-natürlichen Bedingungen wie auch in sogenannten "get-away Buchten", die es den Sauen erlauben, die Abferkelbucht frei zu verlassen, setzen Sauen Kot und Harn in einiger Entfernung zum Liegebereich/Ferkelnest ab.15, 16 Schweine sind generell bestrebt, Kot und Harn außerhalb des Liegebereiches und möglichst auch nicht direkt am Futtertrog abzusetzen.16, 17, 18 Dabei wird, wie bei in Gruppen gehaltenen Schweinen, das Eliminationsverhalten aber von verschiedenen Faktoren, wie Temperaturgradienten im Raum, Struktur der Bucht und Belegungsdichte beeinflusst.19, 20, 21, 22, 23 Nach praktischer Erfahrung folgt das Eliminationsverhalten der Ferkel dem der Sauen.
Die Funktionsbereiche lassen sich durch unterschiedliche Bodenbeläge strukturieren. Im Liegebereich wird der Boden dazu planbefestigt, im Kotbereich mit Spaltenboden ausgeführt (Abb. 16 und 17). Damit die Bucht sauber gehalten werden kann, was nur bedingt möglich ist, sollten Kotabwurföffnungen (Abb. 18) eingebaut werden. Die Unterscheidung von Liege- und Eliminationsbereich kann auch durch die Platzierung von Trog und Tränke so unterstützt werden, dass der Kotabsatz weitgehend auf den Spalten erfolgt 23, denn die Feuchtigkeit in der Nähe der Tränken animiert zum Absetzen von Kot und Urin.
Die Nutzung einer gezielten Klimaführung zur Trennung von Kot- und Liegebereich ist aufgrund der kleinen Buchtenfläche nicht möglich. Zum Einsatz einer Nasenlüftung in Bewegungsbuchten gibt es bisher wenig Erfahrung. Ein Einbau im Trogbereich könnte die Sau dazu animieren, mit dem Kopf zum Trog zu liegen.
Eine echte aktive Trennung der Funktionsbereiche durch die Sauen ist eine Frage der absoluten Größe der Bucht und der Temperaturunterschiede in den Funktionsbereichen. Sie ist in konventionellen Systemen nicht generell möglich, weil der Temperaturkomfort der Ferkel höher zu bewerten ist und Buchtengrößen von 6,5 bis 7 m² begrenzend wirken.9 In Systemen mit Auslauf dagegen ist eine gute Trennung der Funktionsbereiche durch den Zugang zum Auslauf möglich.