Abferkelbucht
2.3 Bodengestaltung
2.3.1 Liegekomfort für die Sau
Sauen bevorzugen einen weichen Untergrund. Um dieses Bedürfnis zu erfüllen, kann Einstreu verwendet werden. Die alleinige Verwendung von Matten ist ungeeignet. Elastische Liegematerialien haben zwar einen druckentlastenden Effekt, aber es können bei ihrer Verwendung vermehrt Schulterverletzungen entstehen. Die Feuchtigkeit der Matten ist hoch, weil sie länger zum Abtrocknen brauchen bzw. weil die Flüssigkeit nicht abläuft. Die andauernde Nässe führt dazu, dass das Schultergewebe aufweicht und die Entstehung von Läsionen begünstigt wird. In einer Veröffentlichung von Meyer und Menzer8 wurden bei einem Vergleich unterschiedlicher Bodenvarianten bei der Verwendung von Gummimatten bei 21,7 % der Sauen leichte und starke Schulterverletzungen nachgewiesen. Richter11 bewertet die Kombination von Gummimatte und Einstreu als positiv für die Sau.
Zu berücksichtigen ist außerdem, dass Gummimatten die Wärmeableitung verhindern!
Der Liegekomfort wird auch wesentlich von der Qualität des Bodens beeinflusst. Eine saubere Verarbeitung, stufenfreie Übergänge zwischen verschiedenen Materialen sowie gratfreie Schlitze in den Spaltenelementen sind wichtig.
Neben Schulterläsionen spielen auch Zitzenverletzungen eine große Rolle bei der Auswahl des Bodens. So provozieren insbesondere Gussböden schwere Zitzenverletzungen.8 Die Verletzungsgefahr an den Zitzen ergibt sich durch den intensiven Kontakt des Gesäuges mit dem Fußboden. Eine volle Perforation der Sauenstandfläche erhöht das Risiko für Schäden am Gesäuge der Sauen, insbesondere für Schälwunden der Zitzen. Dagegen verursacht geschlossener Beton weniger Gesäugeverletzungen.12
In einer Arbeit von Meyer et al.13 wurden Roste mit Trittmulden mit nach oben profilierten Rosten verglichen. Die Verwendung von Rosten mit Trittmulden konnte gleichzeitig Liegekomfort und Verletzungsfreiheit miteinander verbinden.
Hinweise zur Verwendung von Einstreu
- Einstreu mit Stroh oder Sägespänen:
- es ist eine planbefestigte Fläche nötig, wobei entweder die ganze Bucht oder ein Teil der Bucht planbefestigt sein kann
- Tiefstreu eher ungeeignet aufgrund des nachteiligen isolierenden Effekts
- bei zu viel Stroh besteht die Gefahr, dass sich Ferkel nicht in Sicherheit bringen können und erdrückt werden
- Minimaleinstreu:
- günstiger zu bewerten14
- 50 %, besser 60 % planbefestigte Fläche mit Minimaleinstreu in Kombination mit rutschsicherem Spaltenboden