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Abferkelbucht

2.3 Bodengestaltung

Bei der Bodengestaltung besteht der weithin größte Entwicklungsbedarf, weil mit der Öffnung des Ferkelschutzkorbs nicht mehr jeder cm² des Bodens den Sauen oder den Ferkeln zugeordnet werden kann. Das heißt es müssen die unterschiedlichen Ansprüche von Sau und Ferkel an Klima, Bodengestaltung und Liegekomfort berücksichtigt werden. Die Ausrüster sehen derzeit im Material Kunststoff den besten Kompromiss, um diesen Zielkonflikt aufzulösen, was aufgrund der physikalischen Grenzen (Gleitreibwerte) nicht zielführend sein kann. Vielmehr kann nur der Einsatz unterschiedlicher Materialien und die Gestaltung einer Liegeinsel als Standfläche für die Sau die Lösung sein (Abb. 9 -12). Neue Materialien wie Keramik zeigen neben altbewährten wie Gusseisen vielversprechende Eigenschaften, müssen aber im Hinblick auf die Drainierfähigkeit noch weiter entwickelt werden.

Erfahrungen aus der Praxis

  • "Bei Kombination von unterschiedlichen Materialien → saubere Verarbeitung und exakte Verlegung"
  • "Die Auswahl des richtigen Buchtenbodens ist essentiell: Er muss für Sau und Ferkel passen, muss rutschhemmend und ausreichend perforiert sein, eine ausreichende Tragfähigkeit muss gewährleistet sein. Vollständig geschlossene Böden ("Teilspalten") erhöhen den Aufwand teilweise dramatisch (tägliche Reinigung und vor allem Endreinigung!)."
  • "Gelenkschonender Bodenbelag (Abschürfungen)"
  • "Misten: Spalten im Kotbereich sollten sich leicht misten lassen, möglichst das Betreten direkt in den Bewegungsbereich vermeiden"

Sofern Beton eingesetzt wird, muss dieser auch eine ausreichende Härte aufweisen, um der häufigen Verwendung des Hochdruckreinigers standzuhalten. Die Liege- bzw. Standfläche der Sau ist jedoch auch ein Aufenthaltsbereich für die Ferkel. Auf keinem Boden werden so gravierende Schürfwunden beobachtet wie auf ausgewaschenem Beton.

Bei der Bewegungsbucht ist eine vollständig geschlossene Liegefläche unter der Sau aufgrund der erheblichen Verschmutzung der Liegefläche, gerade bei geschlossenem Ferkelschutzkorb im sensiblen Zeitraum der Geburt und den ersten Lebenstagen der Ferkel, abzulehnen. Daher müssen sich bei Fixierung der Sau im hinteren Bereich Spalten befinden. In Bewegungsbuchten sollten mindestens 60 % der Freilauffläche perforiert sein. Nur bei der freien Abferkelung ist eine komplett planbefestigte Fläche mit Einstreu sinnvoll (Abb. 13 - 15).