Um Landwirt:innen und Jäger:innen in Baden-Württemberg über die ASP zu informieren, haben das ASP-Kompetenzzentrum der Wildforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg und die Biosicherheitsberatung des Schweinegesundheitsdienstes der Tierseuchenkasse zusammen mit dem vom BMEL geförderten Netzwerk Fokus Tierwohl und dessen Projektpartnern LAZBW Aulendorf und LSZ Boxberg eine Veranstaltungsreihe konzipiert. In 2022 fanden drei Online-Informationsabende statt.
Wie sieht zukünftig die Abferkelung aus? Mit der Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutztV) im Februar 2021 müssen Landwirt:innen u. a. die Haltung der Sauen in der Abferkelung umstrukturieren. Allerdings bleibt die Frage: „Für welches System entscheide ich mich?“. Um in Zeiten der Afrikanischen Schweinepest und von Corona trotzdem den Austausch zu ermöglichen, luden die Tierwohl-Multiplikatorinnen aus Thüringen, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern vier Praktiker:innen zu einer Online-Veranstaltung ein, um von ihren Erfahrungen im täglichen Umgang mit ihrem Abferkelsystem zu berichten.
Einen großen Einfluss auf das Wohlergehen der Schweine hat eine motivierte, sach- und fachgerechte Betreuung durch die Mitarbeiter. Dazu führt die Interessengemeinschaft der Schweinehalter in Thüringen e.V. gemeinsam mit dem Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum sowie der Landvolkbildung Thüringen e.V. seit nunmehr sieben Jahren eine Weiterbildungsveranstaltung durch. In diesem Jahr unterstützte zum zweiten Mal das Netzwerk Fokus Tierwohl diese Veranstaltung, in der die Teilnehmer zur Klauenpflege und zum Umgang mit moribunden Tieren geschult wurden.
Die Landwirtschaft wird immer mehr durch digitale Systeme unterstützt, die auch in der Tierhaltung auf dem Vormarsch sind. Momentan ist SmartFarming hauptsächlich in der Milchviehhaltung ein großes Thema. Doch wie schaut es im Schweinebereich aus und wie können digitale Systeme den Landwirt dort unterstützen? Diesen Fragen gingen Dr. Marc Alexander Lieboldt (Landwirtschaftskammer Niedersachsen) und Dr. Franz Lappe (Vivet Ihre Tiermediziner GmbH) in einem Webseminar der Landwirtschaftskammer Niedersachsen auf den Grund.
Ein Gruppensäugesystem mit Laktationsrausche und eine TMR (Totale Mischration)-Fütterung – diese Begriffe bringt man eigentlich nicht direkt mit der Schweinehaltung in Verbindung. Doch ein Familienbetrieb aus dem Luzerner Seetal (Schweiz) hat genau das umgesetzt.
Familie Ruckli hat 2003 ihren Milchviehbetrieb zu einem Schweinebetrieb umgebaut und wirtschaftet heute nach den IP-SUISSE Richtlinien (integrierte Landwirtschaft). Insgesamt umfasst der Betrieb 120 Muttersauen und 300 Mastplätze.
Bekämpfung der ASP – Neue Wege gehen!
Probleme und Perspektiven schweinehaltender Betriebe im Fokus der Podiumsdiskussion am Vorabend des Mitteldeutschen Schweinetages
426 Tage sind seit dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) am 10. September 2020 in Deutschland vergangen. Seitdem gab es über 2 640 bestätigte Fälle in den Wildschweinepopulationen der Bundesländer Brandenburg und Sachsen. Betroffen von den damit verbundenen Restriktionen sind mehr als 400 Betriebe mit knapp 170 000 Schweinen. Leider ist kein Ende in Sicht und täglich kommen neue Fälle hinzu, obwohl die Bekämpfungsmaß-nahmen erste Erfolge in den Kerngebieten verdeutlichen und sich der Wildschweinebesatz dort erheblich reduziert hat.
Innerhalb einer ca. 2-stündigen Podiumsdiskussion am Vorabend des Mitteldeutschen Schweinetages standen deshalb „Probleme und Perspektiven für Schweine haltende Betriebe“ im Mittelpunkt.
Mitteldeutscher Schweinetag
Zukunftsfähige Schweinehaltung
Einer guten Tradition folgend, fand am 11. November 2021 der Mitteldeutsche Schweinetag in Halle-Peißen statt. Das im zweijährigen Turnus stattfindende Fachforum wurde gemeinsam vom Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum, der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt, dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Zusammenarbeit mit der Erzeugergemeinschaft Altmark Schwein und dem bundesweit agierenden Projekt „Netzwerk Fokus Tierwohl“ vorbereitet und durchgeführt. Er stellte sich den großen Herausforderungen, vor denen fast 20.000 deutsche Schweinehalter stehen, um den fachlichen und gesellschaftlichen Ansprüchen an den Tier- und Umweltschutz zu entsprechen und trotzdem wettbewerbsfähig bleiben zu können.
An vier Terminen im Juli 2021 fand im Rahmen des Netzwerks Fokus Tierwohl bei der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfahlen (LWK NRW) ein Online-Crashkurs für Schweinehalter mit Kleinstbeständen statt. Die Haltung von Schweinen als Heimtier wird in Deutschland zunehmend beliebter. Um ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Tier zu ermöglichen, müssen die Eigenschaften der Spezies berücksichtigt werden. Daher informierten Experten über das Veterinärrecht, die Anatomie und Physiologie, das Verhalten, die Haltung, die Fütterung und das Gesundheitsmanagement von Heim- und Nutzschweinen. Nach den Vorträgen wurde aufgrund von vielen fachlichen Fragen der Teilnehmer:innen bis spät in die Abendstunden diskutiert.
Erhalt der Biodiversität durch Züchtung, Haltung und Vermarktung bedrohter heimischer Schweinerassen
Aufgrund der heutigen Marktanforderungen ist die genetische Vielfalt zwischen, aber auch innerhalb der in Deutschland wirtschaftlich genutzten Schweinerassen deutlich eingeschränkt. Um über den Wert und die Möglichkeiten des Erhalts der Biodiversität einheimischer Schweinerassen zu informieren, fand Ende Mai im Rahmen des bundesweiten Netzwerkes Fokus Tierwohl eine Informationsveranstaltung zum Thema „Erhalt der Biodiversität durch Züchtung, Haltung und Vermarktung bedrohter heimischer Schweinerassen“ statt. Dabei standen die Bedeutung neuer Züchtungskonzepte und spezieller Vermarktungswege im Fokus. Der Erhalt bedrohter einheimischer Schweinerassen trägt zur genetischen Vielfalt maßgeblich bei. Die Nutzung seltener Rassen unter extensiven Haltungsbedingungen als Alternative zu den konventionell eingesetzten Hochleistungsrassen kommt zudem den Wünschen vieler Verbraucher in Hinblick auf eine naturnahe und tiergerechte Haltung entgegen. Die Teilnehmerzahl von rund 60 interessierten Personen zeigte, dass das etwas außergewöhnliche Thema sowohl bei Fachleuten als auch bei Praktikern Anklang findet.
Impulsbetriebe teilen ihre Praxiserfahrungen mit alternativen Abferkelbuchten
EuroTier digital 2021 - Netzwerk Fokus Tierwohl in den DLG-Spotlights
Am 12. Februar 2021 endete die erste EuroTier digital. Auf der Plattform der DLG wählten sich an den vier Veranstaltungstagen mehr als 41.000 Teilnehmer ein. Sie informierten sich über das Angebot von rund 1.200 teilnehmenden Unternehmen, diskutierten in über 300 Fachveranstaltungen und vernetzten sich gezielt mit der Branche.
Die Impulsbetriebe des Netzwerks Fokus Tierwohl beteiligten sich aktiv am breitgefächerten Fachprogramm der EuroTier digital. Die „Gestaltung von Abferkelbuchten unter Tierwohlaspekten“ war Thema eines moderierten Gesprächs im Rahmen des DLG-Spotlights Schwein.
Informationen zur Schweinehaltung im Außenklimastall stoßen bei den Landwirten auf großes Interesse
Über 300 Teilnehmer folgten aufmerksam den Erfahrungsberichten von zwei Praxisbetrieben.
Am 17.02.2021 fand im Rahmen des Projektes „Fokus Tierwohl“ eine Veranstaltung zum Thema „Außenklimaställe – Ein Stallsystem mit Zukunft?“ statt. Über 300 Teilnehmer folgten aufmerksam den Erfahrungsberichten von zwei Praxisbetrieben.
Zu Beginn referierte Henrik Ohlendorf von der Landwirtschaftskammer NRW über unterschiedliche alternative Haltungssysteme in der Schweinemast. Hierzu ging er auf verschiedene Neubauvarianten wie Kisten- oder Tiefstreuställe ein. Ein weiteres Beispiel waren die Pig Ports. Ebenfalls zeigte er auf, welche Umbaumöglichkeiten es für bestehende Mastställe gibt, sodass den Schweinen der Zugang zu Außenklimareizen geboten werden kann. Er berichtete über verschiedene Varianten der Auslaufgestaltung an Schweineställen.
Schweinehalter Christoph Becker nimmt 200 Teilnehmer online mit in seinen Stall
Veranstaltung der Landwirtschaftskammer NRW zum Thema Stallklimamanagement und Buchtenstrukturierung
Eine Online-Veranstaltung der Landwirtschaftskammer NRW zum Thema Stallklimamanagement und Buchtenstrukturierung im Rahmen des Netzwerks Fokus Tierwohl stößt auf großes Interesse bei Landwirten. Wilfried Brede vom Seviceteam Alsfeld berichtete in der Veranstaltung über die Ziele bei der Stallklimatisierung. Er referierte darüber, wie ein Zwangsbelüftungssystem optimal aufgebaut werden sollte und welche Möglichkeiten es gibt, große Temperaturdifferenzen im Stall zu vermeiden. Im anschließenden Stallrundgang zeigte der Schweinehalter Christoph Becker Beispiele zur Buchtenstrukturierung in seinem Betrieb.