Zum Hauptinhalt springen

3.5 Nahrungsaufnahme

3.5.1 Verminderte Futteraufnahme

Bei gesunden Tieren nimmt die Futteraufnahme mit zunehmendem Alter stetig zu, während bei kranken Tieren die Futteraufnahme häufig abnimmt. Dabei zeigen sich Änderungen im Futteraufnahmeverhalten oft frühzeitig, teilweise noch vor Veränderungen in der Wasseraufnahme. Die Futteraufnahme eignet sich daher sehr gut als Indikator für den Gesundheitszustand der gesamten Herde.

Es gilt jedoch zu berücksichtigen, dass ein Rückgang der Futteraufnahme auch durch andere Ursachen wie z.B. das Stallklima oder Probleme mit der Fütterungstechnik begründet sein kann.

3.5.2 Akuter Anstieg der Wasseraufnahme

Auch die Wasseraufnahme sollte mit zunehmendem Alter der Masthühner stetig zunehmen. Durch den vermehrten Flüssigkeitsverlust kann die Wasseraufnahme in Verbindung mit Darmerkrankungen stark ansteigen. Jedoch gilt es auch hier zu beachten, dass die Höhe der Wasseraufnahme auch vom Stallklima beeinflusst wird und die Tiere bei höheren Temperaturen mehr Wasser aufnehmen. 

Die Aufzeichnung des täglichen Wasserverbrauchs kann bei der Einschätzung der Herdengesundheit hilfreich sein. Bei Abweichungen von der Norm gilt es der Ursache auf den Grund zu gehen.

Tabelle 1: Durchschnittliche Wasseraufnahme in Abhängigkeit vom Lebensalter (Quelle DLG Merkblatt 406)
Alter (Tage) Wasseraufnahme / 1.000 kÜken / Tag (Liter)
7 58-65
14 102-115
21 149-167
28 192-216
35 232-261
42 274-308
49 309-347
56 342-385

3.5.3 Futter- und Wasserverhältnis

Neben den absoluten Zahlen für Futter- und Wasseraufnahme kann auch das Verhältnis von Futter- zu Wasseraufnahme als Indikator herangezogen werden. Laut Leitfaden von Aviagen sollte bei einer Stalltemperatur von 21 °C das Verhältnis zwischen Wasservolumen (l) und Gewicht des Futters (kg) in Abhängigkeit des eingesetzten Tränkesystems zwischen 1,6:1 und 1,7:1 bei Nippeltränken liegen (siehe Aviagen Leitfaden).

Wobei gerade in den ersten Tagen nach der Einstallung der Küken das Futter-Wasser-Verhältnis noch etwas erhöht sein kann, ohne dass dies ein Hinweis für ein mögliches Krankheitsgeschehen ist. Zudem können auch andere Faktoren wie die Temperatur im Stall oder auch das Alter des eingesetzten Tränkesystems Einfluss auf die Höhe des Wasserverbrauchs und somit das Futter- und Wasserverhältnis nehmen.