Biosicherheit
Wichtige Voraussetzung für einen gesunden, leistungsfähigen Moschusentenbestand - neben optimalen Haltungsbedingungen und einer bestmöglichen Versorgung der Tiere mit Futter und Wasser – ist es, den Eintrag von Krankheitserregern und deren Ausbreitung im Tierbestand soweit irgend möglich zu verhindern. Die dazu notwendigen Maßnahmen im Betrieb werden unter dem Begriff „Biosicherheitsmaßnahmen“ zusammengefasst. Sie beinhalten Hygiene (Reinigung und Desinfektion) ebenso wie bauliche (z. B. befestigte Vorplätze und Zuwege, Umzäunungen, Instandhaltung der Einrichtung und Bausubstanz von Ställen, Hygieneschleusen) und verschiedene Managementmaßnahmen (z. B. Tragen von Schutzkleidung, Ordnung und Sauberkeit im Betrieb, Kontrolle des Besucherverkehrs, Schädlingsbekämpfung, Umgang mit kranken und toten Tieren).
Biosicherheitsmaßnahmen müssen betriebsindividuell geplant und tagtäglich konsequent umgesetzt werden, um einen guten Biosicherheitsstatus zu sichern. Es empfiehlt sich, ein Biosicherheitskonzept zu entwerfen und mit dem betreuenden Tierarzt bzw. der betreuenden Tierärztin abzustimmen. Bei hohem Infektionsdruck kann das Biosicherheitskonzept durch Impfungen der Tiere ergänzt werden, um klinische Erkrankungen im Bestand vorzubeugen (siehe Kapitel 4 - Impfungen).
Auch die betriebliche Ausrichtung wirkt sich auf den Biosicherheitsstatus aus: Je mehr Kontakt eine Geflügelherde zu anderen Tieren hat, umso größer ist das Risiko des Eintrags von Krankheitserregern. Betriebe mit mehreren Tierarten sollten auf eine strikte Trennung der Haltung und Betreuung unterschiedlicher Tierarten achten. Unterschiedliche Altersgruppen im Bestand sollten ebenfalls strikt voneinander getrennt werden, um das Risiko der Übertragung von Krankheitserregern zu minimieren.
Biosicherheitsmaßnahmen zum Schutz vor Erregereintrag in den Stall
- Hygieneschleuse am Stalleingang (Schuhwechsel, Handhygiene, Schutzkleidung)
- Kontrollierter Besucherverkehr (Stallungen verschlossen halten, Stall nur mit Schutzkleidung, die nur in diesem Stall getragen wird, betreten)
- Verwendung von hygienisch unbedenklichem Futter, Wasser, Einstreu, Beschäftigungsmaterial
- Futterlagerung in geschlossenen, sauberen Behältern (unzugänglich für Wildvögel und Schädlinge)
- Regelmäßige Reinigung von Gerätschaften und Fahrzeugen, die im Stall eingesetzt werden
- Keine Mistlagerung in Stallnähe
- Kontinuierliche Schadnagerbekämpfung
- Kontrolle des Schädlingsbefalls (z. B. Fliegen, Käfer, Milben) und ggf. Bekämpfung
- Ordnung und Sauberkeit im Umfeld des Stalles
- Bei Verwendung von Brunnenwasser zum Tränken der Enten: regelmäßige (jährliche) mikrobiologische Untersuchung des Tränkwassers