Die Beschränkung der Gabe von antibiotischen Trockenstellpräparaten (selektives Trockenstellen) auf infizierte Tiere setzt eine gleichzeitige Optimierung des gesamten Trockenstehermanagements (Gesundheitsüberwachung, Hygiene, Haltung, Fütterung) voraus. Es erfordert eine aktive Auseinandersetzung mit dem Thema Eutergesundheit in seinen zahlreichen Facetten.
Bei euterkranken Kühen ist die antibiotische Trockenstelltherapie im Vergleich zur Laktationsbehandlung im Regelfall die wirksamere Maßnahme, sofern die Erreger sensibel auf die gewählten Mittel reagieren. Eine Behandlung eutergesunder Tiere ist beim Trockenstellen hingegen nicht zu rechtfertigen. Anstelle antibiotischer Langzeitpräparate stehen für den Schutz vor Neuinfektionen interne Zitzenversiegler zur Verfügung, die bei richtiger Anwendung einen zuverlässigen Schutz liefern.
Ziel des selektiven Trockenstellens ist der Erhalt eines hohen Gesundheitsniveaus, bei gleichzeitiger Reduktion des Einsatzes von antibiotisch wirksamen Stoffen auf das notwendige Maß.
Weitere Informationen darüber, wie Tierhalter selektives Trockenstellen in ihrem Betrieb umsetzen können, erhalten Sie unter:
Handlungsempfehlung Selektives Trockenstellen Bayern (Herausgeber: LfL Bayern)
Grafik: Anwendung eines antibiotischen Trockenstellers in Kombination mit einem internen Zitzenversiegler, wenn eine antibiotische Trockenstellung notwendig ist. Bei eutergesunden Kühen sollte auf eine antibiotische Trockenstellung verzichtet werden (Skizzen: F. Reinecke):