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2.5 Beobachtung der Herde und der einzelnen Tiere

2.5.1 Erkennung von kranken und verletzten Tieren

Es ist wichtig, dass die Tierkontrolle im täglichen Betriebsablauf integriert wird. Sinnvoll ist es, die Tiere jeden Tag zur gleichen Zeit zu kontrollieren. Hierfür eignen sich die Zeitpunkte:

zur Futtervorlage

Die Futtervorlage ist auf vielen Betrieben ein optimaler Zeitpunkt, um kranke oder verletzte Tiere zu erkennen. Kranke Tiere bleiben unter Umständen länger liegen und stehen nicht so schnell zum Fressen auf.

zur Melkzeit (Auftreiben einer Kuhgruppe)

Der Zeitpunkt der Tierbeobachtung beim Auftreiben zum Melken ist genauso wertvoll, wie die Beobachtung zur Futtervorlage. Hierbei ist der Landwirt noch näher am Tier und beobachtet nicht nur vom Futtertisch aus.

bei der Liegeboxenpflege

Sollte die Futtervorlage oder das Melken automatisiert sein, kann die Tierbeobachtung auch während der Liegeboxenpflege vorgenommen werden.

 

Worauf bei einer Tierkontrolle geachtet werden soll, um kranke und verletzte Tiere zu erkennen, lässt sich dem 5-Minuten-Check entnehmen, der als Stallkarte mit in den Stall mitgenommen werden kann.

2.5.2 Untersuchungsgang am Tier

Sind einzelne Tiere bei Beobachtungen (5-Minuten-Check) oder aufgrund der Datenauswertung der digitalen Systeme auffällig, sollte ein klinischer Untersuchungsgang durchgeführt werden. Dies ist wichtig, um festzustellen, wie schwer das Tier erkrankt ist und was gegebenenfalls der Grund sein kann. Zudem zeigt er auf, welche weiteren Maßnahmen durchgeführt werden müssen. Für diesen Untersuchungsgang ist es wichtig, dass das Tier fixiert wird. Wurde der Zeitpunkt der Futtervorlage für die Tierbeobachtung (5-Minuten-Check) gewählt, kann das Tier im Fressgitter fixiert werden. Bei schlechter Verfassung muss es eventuell aufgetrieben werden. Wurden die Tiere zur Melkzeit kontrolliert, bietet sich an, die Tiere im Anschluss an die Melkzeit im Fressgitter zu fixieren.

Wichtig ist es, den Blickwinkel auf das Tier während des Untersuchungsgangs zu ändern: Gehen Sie um das Tier herum und schauen Sie sich das Tier von weiter weg und von Nahem, von oben und unten an.

Was wird benötigt:

  • ausreichende Beleuchtung z. B. durch LED-Leuchte
  • für die Dokumentation der Untersuchungsergebnisse: Zettel, Stift, Tierlisten, Smartphone, Apps etc.
  • Thermometer zur rektalen Messung
  • Uhr
  • ggf. Stethoskop

Ein Vorbericht hilft bei der Diagnose:

  • Daten von Aktivitäts- und Temperaturmesser am/im Tier
  • MLP Berichte
  • Falls vorhanden: Listen von Melkrobotern

Weitere Informationen zur Erkennung des Gesundheitszustands des Tieres

Allgemeine Informationen:

BCS Beurteilung:

Hungergrube

Kotbeurteilung:

Lahmheitserkennung:

Labmagenverlagerungsdiagnostik: