Zum Hauptinhalt springen

Geflügel – Bruderhahnaufzucht und Vermarktung

Online-Netzwerktreffen am 13. April 2021

Ab dem 01. Januar 2022 soll das Töten von Eintagsküken aus ökonomischen Gründen in Deutschland verboten werden. Viele Legehennenbetriebe und insbesondere Brütereien brauchen Lösungen. Neben den unterschiedlichen Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Ei und dem Einsatz von Zweinutzungshühnern, bei denen Hahn und Henne aufgezogen und entsprechend für Eier oder Fleisch genutzt werden können, wird aktuell die Aufzucht von Bruderhähnen der Legelinien unter die Lupe genommen.

Robert Sperrer von den Eiermachern aus Österreich stellte Herausforderungen und Lösungswege aus gut sechs Jahren Erfahrung vor. Bereits 2014 begannen die Eiermacher damit, die Bruderhähne der Legelinien aufzuziehen und als Hähnchenfleisch in verschiedenen Produkten zu vermarkten. Bevor die Entscheidung auf die Bruderhahnaufzucht mit der Herkunft Lohmann Sandy fiel, wurden auch Aufzuchten mit der Herkunft Lohmann Dual durchgeführt. Bereits seit 2016 werden Bioeier nur noch mit Hahnenaufzucht vermarktet. Im letzten Jahr wurde ein Schlachthof in Betrieb genommen, der eigens für die Schlachtung von Bruderhähnen konzipiert wurde. Somit steht heute eine zuverlässige Struktur für die Bruderhahnaufzucht und -vermarktung zur Verfügung.

Die Betriebsleiter*innen, die am Treffen teilnahmen, ziehen teilweise bereits Bruderhähne am eigenen Betrieb mit auf, haben Kooperationen mit bruderhahnaufziehenden Betrieben oder informieren sich aktuell noch über die verschiedenen Möglichkeiten. So kam eine interessante Diskussion zustande. Deutlich wurde vor allem eines: die deutschen Geflügelbetriebe stehen noch vor vielfältigen Herausforderungen in Bezug auf Aufzucht-, Schlacht- und Vermarktungskapazitäten.